Nach der wunderschönen Masurenfahrt im Mai war ich gespannt auf die zweite Fahrt vom 07.09.2009 bis 15.09.2009. Die meisten Teilnehmer hatten in der letzten IPA – Rundschau den Bericht von Jens Herrmann über die Fahrt im Mai gelesen und so stellte sich für mich die Frage ob wir diesen Standard wieder erreichen würden.
Die Vorbereitungen liefen nicht gut. Erst vier Wochen vor der Fahrt gab es von der Firma Globetrotter die Zusage für den Bus. Die Ungewissheit bis dahin war nicht gut.
Mehrere Teilnehmer, die sich zuvor angemeldet hatten, sagten die Fahrt ab. Meist waren es gesundheitliche Gründe…
Ein Lichtblick war dann das IPA – Grillfest. Hier konnte ich am Sonnabend die letzten drei Plätze für die am Montag beginnende Fahrt „verkaufen“.
Und so starteten wir dann am 07.09. mit einem bis auf den letzten Platz gefüllten Bus, gutem Wetter und guter Laune Richtung Polen. Kurz vor Rostock warteten dann wieder unsere IPA Freunde, die Familien Möller und Voigtländer, mit heißem Kaffee, Tee und selbst- gebackenen Kuchen auf uns. Das war schon mal super.
An der polnischen Grenze entfiel das lange Suchen nach dem Schalter für die Gebühren und so kamen wir zeitig in Reda, einem Vorort von Gdingen, an. Mini als Fahrer hatte keine Probleme, da ihm ja alle Örtlichkeiten bekannt waren.
Am nächsten Tag erwartete uns der Guide für Danzig. Kasimir, ein Herr in den Siebzigern vom Volke der Kaschuben, zeigte uns mit viel Herzblut und Humor seine Heimatstadt. Es war ein Genuss ihm zuzuhören. Den Abschluss bildete ein Umtrunk in einer Bernstein- schleiferei mit Danziger Goldwasser. Hier wurden dann auch gleich die ersten Andenken erstanden.
Die Fahrt durch den oberländischen Kanal am nächsten Tag war dann für mich wieder einer der Höhepunkte dieser Fahrt. So erreichten wir dann gut gelaunt unser Hotel in Sens- burg (Mragowo). Die Fahrt dorthin wurde nicht langweilig, da unser Reisebegleiter Mario in seiner angenehmen Art uns so einiges über sein Land erzählte. Er ersetzte unsere Izabel von der ersten Fahrt komplett.
Am vierten Tag kam dann das Unglück auf uns zu. Nach einem schönen Tag mit dem Besuch der Heiligen Linde, Wolfsschanze und Kaffee, Kuchen und Mutterwitz bei Tante
Christel, stolperte Waltraud Schweinsberg auf der Hotelterrasse und brach sich den Fuß. Mit der Unterstützung eines polnischen IPA – Freundes aus Sensburg, den Jörn zuvor bei einer Veranstaltung in Warschau getroffen hatte, wurden die ersten Hürden wie Röntgen im Krankenhaus, Medikamentenkauf usw. gemeistert. Das Hotelmanagement stimmte einer Zimmerverlegung ins Erdgeschoss zu und Gerti Burmester und Hanne Mahnke übernahmen die seelische Pflege von Waltraud.
Nun ging es für mich los. Es musste ein Rücktransport mit einem Krankenwagen nach Deutschland organisiert werden. Waltraud hatte, wie von mir empfohlen, eine Versicherung für den Rücktransport abgeschlossen. Viele Telefonate mit schier unendlichen Warte- zeiten in der Musikschleife später war dann dieses Problem behoben. Ich lernte hier die Servicewüste Deutschland kennen, denn auch Anrufe in der Zentrale der Versicherung en- deten in der musikalischen Warteschleife oder im nirgendwo.
Nach zwei Tagen des Wartens im Hotel wurde Waltraud dann in einer fünfzehnstündigen Fahrt mit einem Krankenwagen aus Deutschland nach Hamburg gebracht.
Nach unserer Rückkehr nach Hamburg habe ich dann versucht die nötigen Papiere für Waltraud zu besorgen. Ich habe dies Unterfangen nach 29 und 13 erfolglosen Minuten in der Warteschleife aufgegeben.
Waltraud ist in Hamburg operiert worden und befindet sich auf dem Wege der Besserung. Ich hoffe sie auf einer der nächsten Fahrten wieder in unserer Mitte zu haben.
Der Rest der Fahrt verlief dann wie im Mai, lediglich Gerti und Jörn sind jetzt auf polnisch vermählt. Meinen Glückwunsch von dieser Stelle aus hierzu.
Die Rückfahrt haben wir etwas anders gestaltet. Wir haben eine kleine Pause in Marien- burg gemacht und konnten so, zumindest von außen, einen Eindruck vom größten Backsteinbauwerk der Welt gewinnen.
Anschließend wurden wir dann auf der Autobahn bei Stettin gleich zweimal innerhalb weniger Kilometer von der polnischen BAG kontrolliert. Mit Jörns Sprachkenntnissen und dem Hinweis auf den Beruf der meisten Mitfahrer wünschte man uns aber ohne die nötigen Formalitäten eine gute Weiterfahrt.
Die weitere Rückfahrt, dieses mal über die Berliner Strecke, verlief dann reibungslos und so erreichten wir am 15.09. wieder Hamburg.
Ein abschließender Vergleich der beiden Fahrten fällt mir schwer, da die Fahrten zu verschiedenen Jahreszeiten durchgeführt wurden und die wunderschöne polnische und masurische Landschaft jeweils andere Reize zu bieten hatte. Beide Gruppen waren für mich super und so freue ich mich auf die nächsten Reisen, die in diesem Heft angekündigt werden.
Jumbo Brandt