vom 29.05. – 02.06.2013
Unsere schwedischen Freunde der IPA Göteborg hatten die IG Motorrad nach Besuch 2010 und Gegenbesuch hier 2011 wiederum nach Schweden eingeladen.
Sie hatten für uns ein tolles Programm und 3 Tagestouren ausgearbeitet: Ystad – Kalmar, Rundtour Insel Öland und Öland – Lund.
10 Mitglieder mit 9 Motorräder nahmen an dieser mehrtägigen Tour teil.
1. Tag: Travemünde – Ystad
Am 29.05. trafen wir uns am Fährterminal nach Trelleborg/SE in Travemünde. Von Hamburg bis Travemünde regnete es in Strömen und man fragte sich, womit man dieses eigentlich verdient habe.
Aber am Terminal hatte Petrus ein Einsehen und es hörte auf.
Wir checkten ein und fuhren mit unseren Motorrädern auf das Fährschiff Peter Pan.
Für die 71⁄2 stündige Überfahrt nach Trelleborg hatte Einhard für jeweils 5 Personen eine Tageskabine gebucht. In dieser konnten wir Helm, Motorradjacken usw. ablegen und im Bedarfsfall eine kleine Ruhepause einlegen.
Als Höhepunkt dieser Überfahrt war eine Besichtigung der Brücke und des Maschinenraums angesetzt. Der Kapitän und der Chief (1.Ingenieur) führten uns durch die Bereiche. Es war äußerst interessant.
Nach geselligem Zusammensein mit Mittagessen erreichten wir um 17.30 Uhr Trelleborg bei blauem Himmel und natürlich Sonnenschein.
Am Fährterminal wurden wir von Mikael und Jörgen abgeholt, sie führten uns die 70 km zum Ziel unseres ersten Tages, nach Ystad -wir haben es leider nicht geschafft, hier Kommissar Wallander zu treffen-.
In Ystad war für die Übernachtung im Beachhouse, Bad & Breakfast reserviert.
Dort trafen wir Janne, Anneli, Gunilla, Magnus und weitere schwedische Freunde wieder. Es folgte eine herzliche Begrüßung. Nach einem Lederbier bezogen wir unsere Zimmer, während sich unsere Freunde an die Vorbereitung eines Grillabends mit einem selbstgemachten warmen Büfett machten.
In gemütlicher Runde wurde gegessen und das eine oder andere Bier getrunken.
Als Gastgeschenk hatten wir für die schwedischen Freunde u.a. Polo-Shirts mit dem IPA- Emblem und der Aufschrift IPA Göteborg anfertigen lassen, die Freude war groß.
Da am nächsten Tag eine lange Tour auf uns wartete, gingen wir doch früh ins Bett.
2. Tag: Ystad – Kalmar 320 km
Nach dem Frühstück brachen wir in Richtung Kalmar (an der Brücke zur Insel Öland) an der Ostküste auf.
Die Sonne schien und es sollte schönes Wetter werden. Nach einer abwechslungsreichen Fahrt entlang der Küste erreichten wir als ersten Halt einen Parkplatz in dem alten Fischerdorf Kåseberga.
Von hier ging es zu Fuß ca. 2 km auf das Hochplateau Kåsehuvud. Auf diesem Plateau befindet sich Ales stenar, eine der größten erhaltenen Schiffssetzungen Skandinaviens. Die Schiffssetzung besteht aus 59 in Form eines Schiffes angeordneten Steinblöcken mit 67 Metern Länge und 19 Metern Breite. Diese vorgeschichtliche Stätte wurde vermutlich als Landmarke für die Schifffahrt genutzt.
Nach dem Rückmarsch ging es weiter Richtung Kalmar. Immer wieder fuhren wir in Sichtnähe der Ostsee. Nach etlichen Kilometern bogen wir von der Hauptstraße ab und kamen nach kurzer Fahrt nach Knäbäckshusen Strand. Durch ein kleines Naturschutzgelände erreichten wir über Treppen einen herrlichen Sandstrand, wir fühlten uns in südliche Gefilde versetzt.
Oberhalb des Strandes standen kleine Fischerhütten. Diese hatte man aus anderen Gebieten zusammengetragen und hier wieder aufgebaut.
Der Strand, die Sonne: gern hätten wir hier eine längere Pause gemacht.
Aber das Ziel Kalmar rief. Weiter ging es über Kristianstad nach Karlshamn (Hamn = Hafen), hier machten wir im Fischkiosk am Wägga Fiskhamn Mittagspause.
Aus Zeitgründen mußten wir jetzt die Autobahn bis Karlskrona nehmen, nach einem kurzen Abstecher in die Innenstadt ging die Fahrt an der Küste entlang bis Kalmar.
In Kalmar war im Hotel & Vandrarhem Svanen für uns reserviert.
In Harrys Pub & Restaurang hatten wir dann bei gutem Essen eine gesellige Runde.
3.Tag: Kalmar – Rundtour Insel Öland 265 km
Am Freitagmorgen wurden wir von Leif und Marie abgeholt. Leif und Marie haben ein Ferienhaus auf Öland, sie hatten diese Tour organisiert und zeigten uns die Insel.
Über die 6 km lange Ölandsbron (Ölandsbrücke zwischen Kalmar und Färjestaden) ging es auf die Insel Öland (135 km lang und maximal 16 km breit). Leif und Marie hatten eine Rundtour ausgearbeitet, die uns die typische Landschaft Ölands nahe bringen sollte. Durch die flache und heideähnliche Landschaft ging es zur Südspitze, zum LeuchtturmLånge Jan, er ist mit 41,60 Metern der größte Leuchtturm Skandinaviens. Nach Besichtigung und Ersteigung ging es weiter die Ostküste entlang. Nach kurzer Fahrt erreichten wir Eketorps borg, die Rekonstruktion einer Fluchtburg aus dem 4./11. Jahrhundert. Wir besichtigten die Museumsanlage und fanden uns plötzlich in der Ritterzeit wieder.
Nach diesem lustigen und interessanten Besuch fuhren wir weiter Richtung Norden. Auf der Insel Öland gab es wie auch in unserer Lüneburger Heide früher große Eichenwälder. Das Holz der Eichen wurde über die Jahrhunderte insbesondere für den Schiffsbau benötigt.
Uns fiel auf Öland die ungewöhnliche Anzahl von Windmühlen auf. Es soll hier ehemals ca. 2000 Windmühlen gegeben haben, jetzt sollen es ca. noch 400 sein. Überwiegend handeltes sich um „Bockmühlen“, diese werden mittels eines Auslegers komplett auf einem
Sockel in den Wind gedreht.
Weiter ging es gen Norden, für einen Kaffee und ein Fischbrötchen machten wir einen Abstecher in den Hafen des Fischerdörfchen Kårehamn.
Hiernach fuhren Leif und Marie mit uns auf die an der Nordspitze Ölands gelegene InselStora grundet. Hier steht der Leuchtturm Långe Erik. Der Långe Erik ist mit einer Höhe von 32 m kleiner als sein Pendant, der Långe Jan.
Von der kleinen Insel fuhren wir an der Westküste zum Ort Löttorp.
In Löttorp haben Leif und Marie ihr Ferienhaus, in der Pension Pensionat Alvaret waren unsere Zimmer hergerichtet.
Nach einem gemütlichen Beisammensein auf dem Rasen trieben uns leider die Mücken in geschlossene Räume und wir marschierten die ca. 150 m zu Morells Restaurang & Pub.
Es war für uns ein warmes Büfett angerichtet, das Bier wurde kalt serviert, es fing also gut an. Jetzt konnten wir auch Leif und Marie unser Gastgeschenk überreichen.
Nach dem Essen kamen wir zum gemütlichen Teil. Es wurde viel gelacht und irgendwann wurde gesungen, wir konnten die schwedischen Lieder nicht mitsingen, die Schweden die deutschen nicht. So kamen wir zu englischen Liedern. Gunilla hatte zu einer schwedischen Melodie ein Gedicht über unsere gemeinsame Tour getextet und diese Komposition dann singend vorgetragen. Es hat einen riesigen Spaß gemacht und
einige hatten am nächsten Morgen heisere Stimmen. Wieder endete ein schöner und sonniger Tag.
4. Tag: Öland – Lund (nahe Malmö) 385 km
Das Frühstück am Samstagmorgen war sehr gut, aber man durfte nicht aus dem Fenster sehen, es regnete!
Wir zogen unser Regenzeug über und fuhren bei Regen an der westlichen Küste nach Süden zur Brücke nach Kalmar.
Auf halber Strecke zur Brücke erreichten wir das Schloß Borgholm.
Die Ruine Schloß Borgholm liegt nahe der Stadt Borgholm auf der Westseite Ölands. Nach einer Brandkatastrophe im Jahr 1806 ist nur noch eine Ruine erhalten und wird jetzt als Museum und Veranstaltungsort für Konzerte und Theateraufführungen verwendet. Aufgrund des Regens und der langen Strecke sahen wir von einer Besichtigung ab.
Wir parkten an der Straße Sollidenvägen, 400 m weiter durch den Wald steht das Schloß Solliden, die Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie. Leif, Marie, Magnus, Martin und Kenneth verabschiedeten sich von uns. Aufgrund des Regens verzichteten wir auf Schloß Solliden und fuhren weiter zur Brücke nach Kalmar.
Als wir wieder auf dem Festland waren, wurde das Wetter zusehens besser und wir konnten bald ohne Regenzeug fahren.
In der Ortschaft Målerås besichtigten wir eine Glasbläserei, der Brennofen für die Glasschmelze sollte erst in 50 Minuten auf Betriebstemperatur sein und somit mußten wir auf die Vorführung der Glasbläserei verzichten.
Einige Kilometer weiter erreichten wir bei Kosta/Ekeberga den Grönåsens Älgpark.
Wir haben den Elchpark besichtet und verbrachten auf dem Gelände unsere Mittagspause. In der Grillstation haben wir im Schweiße unseres Angesichtes Elchwürste, Elchfrikadellen und Brot am offenen Feuer gegrillt. Es war ein großer Spaß.
Die weitere Strecke nach Lund zog sich dann doch etwas hin, aber wir kamen doch froh und munter in Lund, einer bekannten Universtätsstadt, im Elite Hotel Ideon an.
Nach dem Regen des Tages entschädigte uns das erst im November 2012 eröffnete Hotel mit seinem Komfort und war ein schöner Abschluss unserer Schwedenrundtour.
Mit drei Taxen fuhren wir in die Lunder Innenstadt zum Gloria’s Restaurant&Sportsbar.Dort haben wir in ausgelassener Stimmung vorzüglich gegessen.
Zur Unterhaltung lief auf allen Wandbildschirmen das Pokalendspiel Bayern-Stuttgart, so dass wir doch hier und da ein Auge riskierten. Später zogen wir ein Haus weiter in den Pub The Bishops Arms zu einem Abschlussbier.
5. Tag: Lund – Öresundbrücke – Dänemark – Puttgarden – Lübeck 400 km
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel sattelten wir unsere Motorräder für die Heimfahrt.
Vor dem Hotel kam der große Abschied von Anneli, Janne, Jörgen, Gunilla und Mikael, unserem sehr guten Guide nach Kalmar und nach Lund.
Von Marie, Leif, Magnus, Kenneth und Martin hatten wir uns bereits am Schloss Borgholm verabschiedet.
Unsere schwedischen Freunde haben uns fünf schöne und abwechslungsreiche Tage in Schweden geboten.
Wir fuhren in Richtung Malmö und erreichten über die Öresundbrücke Kopenhagen. Bei Køge verließen wir die Autobahn und fuhren weiter über Rødvig Stevns/Faxe Bugt auf die Insel Møn und von dort über die Autobahn nach Guldborgsund. Auf einer schönen Nebenstrecke erreichten wir Rødby und weiter Rødbyhavn, den Fährhafen.
Wir hatten Glück und konnten zügig auf die nächste Fähre fahren.
Auf der Fähre hatten wir dann noch 30 Minuten, um gemeinsam auf die Tage zurückzublicken, es war eine schöne Tour. Nach der Fehmarnsundbrücke verabschiedeten wir uns.
Wir bedanken uns herzlich bei unseren schwedischen Freunden und bei Einhard für die Organisation und Arbeit rund um diese schöne Motorradtour durch Schweden.